Tipps und Rezepte

für den Frühling
für den Sommer
für den Spätsommer
für den Herbst
für den Winter

für den Frühling…

Wohlbefinden im Frühling – Damit Ihnen keine Laus über die Leber läuft!



Gemäss den fünf Wandlungsphasen der Traditionellen Chinesischen edizin (TCM)befinden wir uns während des Frühlings im Holz-Element. In keiner anderen Jahreszeit erleben wir diese Qualität des Neubeginns, die Dynamik des Hervorbringens so intensiv und so schnell ablaufend. Der Bambus gilt als Symbol für die Wandlungsphase Holz: Immergrün, schnell wachsend, sehr stark und trotzdem nach allen Seiten beweglich.
Geistig-seelische Qualitäten des Menschen, die mit dem Holz-Element in Verbindung gebracht werden, sind Toleranz und Kreativität. Auf der körperlichen Ebene wird ihm der Funktions-Kreis Leber-Gallenblase zugeordnet. Wie das Holz in der Natur, hat auch die Leber für den Körper eine Schutzfunktion, indem sie Körpersäfte sowie Blut speichert und reguliert. Die Leber muss sich zudem mit Giften aus der Umwelt und dem Stoffwechsel auseinandersetzen, wobei sich das nicht nur auf die stoffliche Ebene bezieht. Die angestaute Wut im Bauch z.B. ist das emotionale „Gift“, das sich in einem plötzlichen „Vulkanausbruch“ sprich einem Wutanfall entladen kann. 
So wie die junge Pflanze oder ein Baum sich im Frühling entfaltet, muss auch jeder Mensch seine innere Kraft zur Entfaltung bringen können. Wachstum ist ein ständiger Prozess und bedingt auch Flexibilität. Das Unterdrücken der eigenen Dynamik, der eigenen Gefühle und die Unfähigkeit, Konflikte zu erkennen und zu lösen, können den Energiefluss im Funktionskreis Leber so blockieren, dass diese Hemmung sich entweder in einer Frustration oder in überschiessender Aggression bemerkbar macht.
Leber-Qi-Stau (gestaute Leberenergie) kommt in unseren Breitengraden sehr häufig vor und äussert sich in diversen Beschwerden wie Muskelverspannungen, Migräneanfällen, Menstruationsbeschwerden, depressiven Zuständen, Gewichtszunahme, Völlegefühl, geblähtem Bauch und anderen Verdauungsbeschwerden. Nebst regelmässiger Bewegung im Freien eignet sich die progressive Muskelentspannung nach Jacobson hervorragend dazu, das Qi der Leber wieder zu befreien und zu bewegen.
Für die richtige Frühlingsernährung empfiehlt sich viel junges, zartes Grün sowie Sprossen und Keimlinge. Die darin enthaltenen Naturstoffe unterstützen die Leber in ihrer Funktion.

Ernährungstipp: Frühlingsgefühle



Auch nach einem Winter, der keiner war, lässt es sich auf den Frühling freuen. Mir geht es jedenfalls so. Ich sehne mich nach dem frischen Grün, das bald unsere Wiesen und Bäume zieren wird und auch wieder etwas Abwechslung auf unseren Speiseplan bringt: Kresse, Schnittsalat, Rucola, Löwenzahn, junger Schnittlauch und frische Brennnesseln, Radieschen und Co. Das knackige junge Grün versorgt uns mit den notwendigen Enzymen und Vitaminen, die unser Körper jetzt in verstärktem Masse benötigt. Zudem unterstützt es Leber und Galle beim Frühlingsputz.

Nach der chinesischen Fünf-Elemente-Lehre befinden wir uns während der Frühlingszeit in der Wandlungsphase Holz. Dem Holz-Element sind nebst dem Frühling die Kindheit, die Farbe Grün, Themen wie Aufbruch und Durchsetzungsfähigkeit ebenso zugeordnet wie die Organe Leber und Galle, Nahrungsmittel mit saurem Geschmack und reichlich Enzymgehalt. In dieser Zeit des Aufbruchs kommt auch der Körperstoffwechsel auf Touren. Aus chronobiologischer Sicht werden wir nun aus dem „Winterschlaf“ geholt. Weil sich unsere innere Uhr erst an die längeren Tage und die verstärkte Sonnenein-strahlung gewöhnen muss, können wir anfangs mit dem neuen Tempo oft nicht gut Schritt halten. Deshalb macht sich bei vielen Zeitgenossen Frühlingsmüdigkeit breit. Die beste Medizin dagegen ist regelmässige, am besten tägliche Bewegung an der frischen Luft und das oben genannte junge Grün. Das unterstützt die jetzt ablaufenden Körperprozesse und verleiht uns den nötigen Schwung, um den Frühling so richtig geniessen zu können. Verabschieden Sie sich also von deftigen Wintergerichten
und stellen Sie um auf leichtere Kost wie z.B. Schnittsalat mit jungen Löwenzahnblättern, dazu evt. ein Ei, Pasta mit Rucola, gedünsteten Radieschen oder Bärlauchpesto, Brennnessel- oder Kresseschaumsuppe und bald auch frische Spargeln mit Kräuter-Vinaigrette.

Rezepte:

 

für den Sommer…

Sommerzeit – Beerenzeit !

Wir befinden uns mitten in der Erdbeer-Saison und bald können wir uns auch an Johannisbeeren, Stachelbeeren, Brombeeren und Himbeeren erfreuen. Geniessen Sie diese saftig-aromatischen Früchte in vollen Zügen, denn sie tun auch unserer Gesundheit gut! In der Chinesischen Medizin gelten Beeren seit je her gleichermassen als Heil- und als Nahrungsmittel. Sie haben eine grosse Reinigungskraft, bewegen und bilden Blut und bewahren die Körpersäfte. Die moderne Wissenschaft hat noch längst nicht all ihre Inhaltsstoffe analysiert. Jedoch ist bereits bekannt, dass viele Beeren Phenolsäuren enthalten, die Viren vernichten können. Besonders in Brombeeren und Himbeeren befinden sich Wirkstoffe, die die Entwicklung von Krebs hemmen können. Diese Wirkstoffe sind zum Teil sogar noch in Beerenkonfitüre enthalten, werden also durch schonendes Kochen nicht zerstört! Beeren stimulieren den Stoffwechsel, stärken die Abwehrkräfte, kräftigen Lungen und Gefässe, stärken das Herz und regen die Nieren an. Preiselbeersaft wird z.B. mit gutem Erfolg bei Harnwegsinfektionen eingesetzt, da er die entsprechenden Bakterien vernichtet. Auch in den Blättern der meisten Beerensorten finden sich wertvolle Schutzstoffe, die antiseptische und entzündungshemmende Wirkung haben.

Nebst ihrer Gesundheitswirkung stimulieren die Beeren mit ihren leuchtenden Farben ihrem herrlichen Duft und Geschmack unsere Sinne und schenken uns ein Stück
Lebensfreude! Eine schöne Beerenzeit wünsche ich Ihnen!

Ist Ihr Feuer-Element im Gleichgewicht?

Leiden Sie besonders stark unter der Sommerhitze? Sind Sie oft überdreht und aufgekratzt? Ist Ihre Zungenspitze rot? Lieben Sie Speisen mit bitterem Geschmack oder haben Sie eine Abneigung dagegen? Fehlt es Ihnen an Lebensfreude? Leiden Sie unter Schlafstörungen? – Wenn Sie mehrere dieser Fragen mit Ja beantworten, dann könnte es sein, dass Ihr Feuer-Element nicht in Harmonie ist. Gerade jetzt, während der Sommerzeit kommt es gerne vor, dass der eine oder andere etwas zu viel „Feuer“ entwickelt oder besonders an einem Mangel im Feuer-Element leidet. Die chinesische 5-Elemente-Lehre ordnet u.a. die Jahreszeit Sommer, den bitteren Geschmack, Kreativität, Lebensfreude und geistige Wachheit dem Feuer-Element zu. Der Organfunktionskreis Herz, der ebenfalls zum Feuer-Element gehört, leidet nicht nur unter Sommerhitze sondern auch unter andauerndem Stress und Zeitdruck oder stundenlangem Arbeiten am Bildschirm.
Deshalb empfehle ich Ihnen, ganz besonders im Sommer Ihr Arbeitstempo der Aussentemperatur anzupassen und etwas mehr „dolce far niente“ in Ihren Alltag einfliessen zu lassen. Den Sommer geniessen und sich des Lebens freuen fällt noch leichter, wenn Sie nicht zu viel bitter-austrocknende Nahrungsmittel wie z.B. Kaffee, Rotwein, Schwarztee, Lammfleisch und Kakao zu sich nehmen. Geniessen Sie die typischen Sommerspeisen wie einen Blattsalat mit Feta-Würfeln und Gurkenscheiben, Pasta mit frischer Tomatensauce und viel Basilikum, eine kalte Zucchinisuppe, neue Kartoffeln mit frischem Rosmarin, Getreide wie Quinoa, Couscous, Bulgur und Ebly. Durst lässt sich wunderbar mit einem Schnitz saftiger Wassermelone stillen, mit gespritztem Apfelsaft, aber auch mit Pfefferminz- oder Melissentee. Eine Tasse Grüntee ab und zu wirkt erfrischend und macht den Geist klar. Auch ein Glas kühles Bier schmeckt bei dieser Hitze wunderbar und schützt vor zu viel Feuer.

Rezepte:

für den Spätsommer…

Glückspilz!

Ein Glückspilz sind Sie, wenn Sie von Pilzsammlern zu einem feinen Ragout aus frischen Eierschwämmen und Steinpilzen eingeladen sind. Glück haben Sie natürlich auch, wenn Ihre Gastgeber Giftpilze von Speisepilzen unterscheiden können! Das war bei mir der Fall. So kann ich Ihnen heute die gesundheitliche Wirkung von Pilzen etwas näher bringen. Das Testen der geschmacklichen Vorzüge der einzelnen Pilze überlasse ich dann Ihrem Gaumen.

Pilze kann man auf Grund ihres Eiweissgehaltes als das „Fleisch“ des Waldes bezeichnen. Sie ergänzen viele Gemüse- und Reisgerichte optimal. Pilze sind jedoch schwer verdaulich, es empfiehlt sich also, diese nicht in grossen Mengen zu essen und gut zu kauen. Für den gesundheitlichen Nutzen sowie wegen des Geschmackes ist es besonders wichtig, die Pilze möglichst frisch zu verwenden.

Aus der Sicht der chinesischen Medizin stärken Pilze das Nervensystem und fördern die Blutbildung. Sie wirken leicht kühlend und haben die Fähigkeit, Hitze-Toxine, die bei der Fleischverdauung entstehen können zu reduzieren. Auch die Zürcher wussten das wohl, kochen sie doch in ihrem Geschnetzelten seit je her Champignons mit.

Besonders erwähnen möchte ich den Shitake-Pilz, der zwar aus China stammt, aber auch bei uns gut erhältlich ist. In der chinesischen Medizin wird er wegen seiner Heilwirkung besonders empfohlen. Untersuchungen haben ergeben, dass er in besonderem Masse cholesterinsenkend und immunstärkend wirkt. Zudem verhindert er Thrombosebildung und kann tumorzerstörend wirken.

Spätsommer – Zeit der Fülle und Reifung



In keiner Jahreszeit finden wir ein so reichhaltiges Angebot von heimischen Gemüsen und Früchten wie jetzt, und wer einen Garten besitzt, der hat nun alle Hände voll zu tun mit deren Verwertung. – Spätsommer, Zeit der Fülle und Reifung!

Gemäss der 5-Elemente-Lehre ist jetzt Erde-Zeit. Dem Element Erde sind auch die Organe Milz/Bauchspeicheldrüse und Magen, die Farbe gelb und der süsse Geschmack zugeordnet. Ist Ihr Erd-Element in Harmonie? Zeichen dafür sind z.B. Antriebslust, guten Appetit, eine gewisse Heiterkeit und die Fähigkeit zu klarem Denken. Sich ständig Sorgen machen und Grübeln weist auf ein Ungleichgewicht im Element Erde hin. Auch wenn Sie oft Süssgelüste haben, unter Verdauungsbeschwerden leiden oder wenn Sie sich nur mit Mühe konzentrieren können, kann es sein, dass Ihr Erd-Element geschwächt ist. Mild-süsse Nahrungsmittel wie Kartoffeln, Eier, Rindfleisch, Ruebli, Polenta, Hirse, Kürbis, grüne Bohnen, Fenchel, Zucchini, Mangold, süsse Äpfel, Birnen und Nüsse stärken und nähren unsere Verdauungsorgane und fördern so auch die Kraft der Umwandlung von Schweregefühl in Heiterkeit, von Verwirrung und Dumpfheit in klares Denken.

Auch im Verdauungsprozess geht es um‘s Verwerten, um die Trennung von Brauchbarem und Unbrauchbarem. Wir ersparen unseren Verdauungsorganen Arbeit, wenn wir sie nicht überfordern mit üppigen Mahlzeiten oder mit Fertigprodukten, die eine Menge künstlicher Zusatzstoffe enthalten, sondern uns im Vornherein für wertvolle und bekömmlich zubereitete Nahrung entscheiden. Dazu benötigen wir die Fähigkeit, aus dem Bauch heraus und doch vernünftig darüber zu entscheiden, was uns gut tut. Gesunder Menschenverstand ist eine weitere Qualität des Elementes Erde!

Wissen Sie was Ihnen gut tut und was nicht? Achten Sie doch in nächster Zeit einmal darauf, und das nicht nur beim Essen!

Rezepte:

 

für den Herbst…

Ernährungstipp: Abwehrkräfte stärken

Und ganz plötzlich ist es kalt geworden. Zeit, die Winterkleider hervorzusuchen und sich ein kuscheliges Plätzchen am Kamin zu sichern. Auch machen sich die ersten Erkältungen bemerkbar – sei es in unserem Bekanntenkreis oder bei uns selber. Damit wir gegen solche Unannehmlichkeiten gefeit sind, gilt es nun, besonderes Augenmerk auf die Stärkung der Abwehrkräfte zu richten. Starke Abwehrkräfte – die Chinesische Medizin nennt sie WeiQi – schützen uns von innern her vor Kälte und Krankheitserregern, die über die Haut eindringen können. Mit wärmenden Speisen, wie z.B. Maroni, Fenchel, geschmorten Fleischgerichten, Haferflocken, aromatischen Gewürzen und Kraftsuppen können wir deshalb Erkältungskrankheiten vorbeugen. Sehr unterstützend wirkt in dieser Hinsicht auch der scharfe Geschmack. Wann haben Sie das letzte Mal an einem Stück frischer Meerrettichwurzel gerochen, oder gar eine Prise zu viel in den Mund genommen, was Ihnen dann das Wasser in Augen und Nase getrieben hat? Bei Gewürzen wie Meerrettich, Chilli und Ingwer spüren Sie die energetische Wirkung des scharfen Geschmackes ganz deutlich: Scharf wärmt und leitet nach oben und aussen, so, dass in den Körper eindringende Krankheitserreger keine Chance haben.

Was tun, wenn Sie die ersten Anzeichen einer Erkältung in Form von Frösteln, Kratzen im Hals und kalten Füssen spüren? Handeln Sie sofort! Nehmen Sie etwas Scharfes zu sich. Brauen Sie sich einen Ingwertee, würzen Sie Ihr Essen kräftig mit Chili oder Meerrettich, und sorgen Sie für warme Füsse. So hat die Erkältung keine Chance. Scharfe Gerichte mit Curry, Chilli, Pfeffer, Ingwer und Knoblauch sind übrigens auch hilfreich bei Traurigkeit. Im Herbst nehmen Depressionen bei vielen Menschen zu. Da Traurigkeit die Energie nach unten sinken lässt, kann Scharfes hier entgegenwirken. Einmal pro Woche ein scharfes Curry-Gericht oder Spaghetti all’arrabiata und ab und zu eine Tasse Ingwer-Tee wirken ausgleichend, indem Sie körperlich spürbar Pfiff in den Alltag bringen. Aber Achtung! Scharf im Übermass genossen, kann uns überhitzen! Besonders bei Entzündungen oder Hitzewallungen zum Beispiel ist es ratsam, scharf nur sehr sparsam zu verwenden.

Sammeln Sie Sonnenstrahlen

Kennen Sie die Geschichte vom Mäuserich Frederik, der während des ganzen Spätsommers bis hinein in den Herbst nur auf Steinen im Freien sass, während die anderen Mäuse fleissig Vorräte für den Winter sammelten? Die Mäuse ärgerten sich über den Müssiggänger Frederik und fragten ihn, was er denn mache, so ruhig sitzend auf seinem Stein. Er antwortete: „Ich sammle Farben, Düfte, Sonnenstrahlen …“ . Später dann, im tiefen Winter, als die Nahrung langsam knapp wurde und die Mäuse froren, liess sie Frederik mit seinen Geschichten von Sonnenstrahlen, Düften und Farben den Hunger und die Kälte vergessen.

Es ist Herbst geworden. In der Natur bewegt sich die Energie nun nach unten. Die Pflanzen ziehen ihre Säfte zurück. Bäume verlieren ihre Blätter, Blumen welken und sammeln ihre Energie im Samenkorn, das dann den Winter überdauert und im Frühling wieder neu spriessen kann. Auch wir Menschen können – so gut es eben geht – gemäss dem Rhythmus der Natur ruhiger werden, früher schlafen gehen und Abwehrkräfte mit den letzten Sonnenstrahlen sammeln. Gespeichertes Sonnenlicht, Farben und Düfte schenken uns auch die Nahrungsmittel, die jetzt Saison haben: Herbstgemüse, Obst, wärmende Suppen und Getreide, Kastanien, Wild- und Pilzgerichte, wärmende Kräuter wie Rosmarin und Thymian schützen uns vor Nässe und Kälte. Bringen Sie die eingefangenen Sonnenstrahlen in Form von Kürbissuppe auf den Tisch, geniessen Sie ein Wildgericht zusammen mit einem feinen Glas Rotwein, setzen Sie im Alltag ab und zu Haferflocken-Gemüseburger auf den Speiseplan oder schmoren Sie sich ein Fenchelgemüse: Fenchelstreifen in etwas Butter andünsten, mit einer Spur Cayennepeffer und etwas Salz würzen, ab und zu umrühren. Am Schluss mit etwas geriebenem Sbrinz und ein paar gehackten, gerösteten Walnüssen bestreuen, den Käse schmelzen lassen, servieren.

Rezepte:

für den Winter…

Substanz aufbauen 



Im Januar scheint die gesamte Natur leblos und starr zu sein. Doch der Schein trügt. Die Pflanzen haben ihre Energie nach innen zurückgezogen und sammeln Kraft für einen neuen Wachstumszyklus. Verborgen im Dunkeln, in der feuchten Erde, bereiten sich die Pflanzensamen bereits zum Keimen vor. Gemäss der 5-Elemente-Lehre befinden wir uns jetzt im Wasser-Element. Die vorherrschende Farbe dieses Elementes ist schwarz oder dunkelblau. Alles Leben entsteht im Verborgenen, im Dunkeln, im Wasser. Dem Wasserelement im menschlichen Körper entspricht der Funktionskreis der Nieren. Die Niere gilt in der Chinesischen Medizin als Sitz von Vitalität und Lebensenergie. Wenn wir ein Leben lang klug mit diesem Schatz haushalten, bewahren wir uns unsere Gesundheit und Jugendlichkeit bis ins hohe Alter. Unsere Nieren mögen keine Kälte und auch nicht zu viel Salz. Auch starke Ängste, Partnerschaftsprobleme oder andauernder Stress bis hin zum Burn-out können „an die Nieren gehen“ und unsere Lebenskraft schwächen. Gerade diese Jahreszeit eignet sich besonders gut dafür, die Nieren zu stärken, indem man für genügend Erholung und Schlaf sorgt und gut darauf achtet, sich nicht zu verausgaben. Auch die Ernährung spielt dabei eine wesentliche Rolle. Wenn Sie mehrheitlich Nahrungsmittel bevorzugen, die Lebenskraft enthalten, das heisst also frische Saisonprodukte, idealerweise aus biologischer oder integrierter Produktion, dann versorgen Sie sich ständig mit neuer Energie und schützen so Ihre Nierenkraft. Energieloses Essen wie z.B. Junk Food oder Fertigprodukte mit viel weissem Zucker, gehärteten Fetten, Emulgatoren und anderen künstlichen Zusatzstoffen hingegen schwächen, indem sie dem Körper zusätzliche Energie abverlangen, damit er sie verarbeiten und ausscheiden kann. Sehr zu empfehlen sind jetzt Hülsenfrüchte. Sie werden in der chinesischen Ernährungslehre als das Getreide des Wasser-Elementes bezeichnet und eignen sich daher gut zur Stärkung der Nierenkraft. Hülsenfrüchte wie Bohnen, Linsen und Kichererbsen enthalten viel wertvolles pflanzliches Eiweiss und bilden, zusammen mit Reis, Mais oder Weizen (Pasta) gegessen eine vollwertige Mahlzeit!
Ernährungstipp: Nüsse sind Kraftpakete

In unserem Garten steht ein Nussbaum. Der versorgt uns jedes Jahr reichlicher mit seinen Früchten, was indirekt dazu führte, dass ich zu Weihnachten ein Buch über die Walnuss geschenkt bekam (Das goldene Buch der Walnüsse, von Erika Bänziger). Schon die alten Griechen nannten die Walnuss „Frucht der Götter“. Von neuzeitlichen Ernährungswissen-schaftlern wird sie wegen ihres hohen Gehaltes an Omega-3-Fettsäuren gepriesen. Diese wirken sich günstig auf Herz und Kreislauf aus. In einer Studie wurde sogar aufgezeigt, dass beim regelmässigen Verzehr von einer kleinen Portion Walnüssen (2 bis 3 Mal wöchentlich) das Risiko eines plötzlichen Herztodes deutlich abnimmt. Aus der Sicht der TCM ist die Walnuss ein Nieren-Tonikum. Sie wirkt wärmend und kräftigend auf den gesamten Organismus, aktiviert den Darm und fördert die Potenz. Aber auch die andern Nussarten haben es in sich! Sie sind reich an Eiweiss, an B- und E-Vitaminen, enthalten wertvolle Fette und stärken so unser Nervenkostüm und das Immunsystem. Besonders im Winter sollte man sie regelmässig – wegen ihres hohen Energiegehaltes allerdings in kleinen Mengen! – geniessen. Ihre positive Wirkung können Nüsse und Samen optimal entfalten, wenn sie frisch, weder zu stark erhitzt noch chemisch behandelt sind. Kaufen Sie daher Nüsse idealerweise in der Schale und wählen Sie bei geschälten Nüssen oder Samen Bio-Produkte. Da diese Kraftpakete sowohl in süssen als auch in salzigen Speisen gut schmecken, gibt es viele Varianten, sie in der Küche einzusetzen. Verfeinern Sie zum Beispiel Ihren Wintersalat jeweils mit ein paar gerösteten Pinien- oder Kürbiskernen. Durch Anrösten oder Einweichen werden Nüsse besser verdaulich. Einweichen belebt die Nüsse zudem, da sie zu keimen beginnen und sich dadurch wertvolle Enzyme bilden.

Rezepte: