Traditionelle Chinesische Medizin (TCM)
Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) basiert auf dem bewährten Erfahrungswissen über die energetischen Zusammenhänge und Wechselwirkungen in der Natur und im menschlichen Körper. Dieses Wissen speigelt sich in der Lehre von Yin und Yang und von den Fünf Elementen. Die Methode der TCM (z.B Akupunktur, Kräutertherapie, Qi-Gong, Diätetik) haben zum Ziel den Organismus, d.h. Körper, Seele und Geist wieder in Harmonie zu bringen. Dabei wird Einfluss auf das Qi im Körper genommen. Qi ist Lebensenergie, die in allem Lebendigen fliesst. Körperliche Qi-Mangel äussert sich z.B Energiemangel, mangelnder Lebensfreude, Verdauungsschwäche, Frieren, aber auch schnellem Schwitzen und in einem geschwächten Immunsystem.
Yin und Yang
Das einzig Beständige in der Welt ist der Wandel.
Alles, selbst was uns felsenfest erscheint, befindet
sich im Fluss, in Bewegung, in Umwandlung.
Nichts auf der Welt geht verloren. Alles ist in allem.
(chinesische Weisheit)
Yin und Yang sind Gegensätze, die sich gleichzeitig ergänzen und ineinander umwandeln. Eines kann ohne das andere nicht existieren. Ebbe und Flut, Tag und Nacht, Ein- und Ausatmen, Expansion und Kontraktion – zwei Energieprinzipien, die in der Natur wirken und auch im menschlichen Körper.
Sind Yin und Yang in Harmonie, im Gleichgewicht, ist der Mensch gesund.
Neben der persönlichen Konstitution beeinflusst auch der Lebensstil das Verhältnis von Yin und Yang im menschlichen Körper.
die Yin-Wurzel: | die Yang-Wurzel: | |
---|---|---|
Das schwächt | Ständige emotionale Belastung Hektik Stress stundenlange Bildschirmarbeit Nachtschichten einseitige Ernährung | Übermässige körperliche und seelische Beanspruchung Kälteeinwirkung Ernährungsfehler minderwertige Nahrungsmittel Diäten Hungern |
Mögliche Auswirkungen | innere Unruhe reduzierte Belastbarkeit Nervosität Schlafstörungen nächtliches Schwitzen Magen- und Darmprobleme | Energiemangel Frieren kalte Hände und Füsse Wasseransammlungen Verdauungsbeschwerden Mangel an Lebensfreude |
Werden Lebensstil und Ernährung der persönlichen Konstitution und den momentanen Bedürfnissen angepasst, können Yin und Yang wieder mehr ins Gleichgewicht kommen. Das beugt Krankheiten vor und kann zur Besserung von bestehenden Beschwerden beitragen.
Lebensstil: Wichtig ist eine ausgewogene Mischung zwischen Ruhe und Aktivität. Es gilt, herauszufinden, was in Ihrem Leben Ihnen Energie gibt (Yang) und was zu Ihrer Entspannung beiträgt (Yin).
Ernährung: In der TCM-Ernährung unterscheidet man zwischen kalten, erfrischenden, neutralen, warmen und heissen Nahrungsmitteln. Die Auswahl sollte der eigenen Konstitution angepasst werden. Zu viele kühlende Speisen, wie Joghurt, Gurken, Tomaten und Eisgekühltes können die Yang-Wurzel schwächen. Erhitzende und austrocknende Speisen wie scharfe Gewürze und sehr Salziges, verletzen die Yin-Wurzel. Thermisch ausgewogenes Essen mit vielen neutralen Nahrungsmitteln wie z.B. Polenta, Kartoffeln, Karotten, Kohlrabi, Bohnen und Rindfleisch fördert die Harmonie.
Die fünf Elemente
Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser sind die fünf Elemente/Wandlungsphasen der Chinesischen Medizin – ein komplexes Ordnungssystem, das Erscheinungen in der Natur und im menschlichen Organismus wie z.B. Farben, Jahreszeiten, Lebensphasen, Organe, Emotionen und Nahrungsmittel aufgrund ihrer energetischen Qualität den einzelnen Elementen zuordnet.
Für die langfristige Aufrecht-Erhaltung des Systems – im menschlichen Organismus bedeutet das körperliche und geistige Gesundheit und Wohlbefinden – gilt es, die Harmonie zwischen den Elementen zu fördern. Dabei werden Körper, Emotionen und Geist gleichermassen miteinbezogen. Mit richtiger Ernährung zum Beispiel kann neben körperlichem Wohlbefinden auch die geistige Leistungsfähigkeit und die emotionale Stabilität gefördert werden.
Lebensstil: Wichtig ist Psychohygiene, die Pflege von Gedanken und Emotionen sowie die Weiterentwicklung der eigenen Talente und Fähigkeiten.
Ernährung: Die TCM-Ernährung teilt jedes Nahrungsmittel einem Element zu. Dies geschieht auf Grund der fünf Geschmacksrichtungen sauer, bitter, süss, scharf, salzig. Sind alle Elemente in einer Speise vertreten, ist das Essen ausgewogen und fördert so die Harmonie zwischen den Elementen bzw. den Körperorganen.
Das Konzept des Dreierwärmers
Will man sich seine Gesundheit und Lebenskraft bis ins hohe Alter bewahren, gilt es, sogenanntes „nachgeburtliches Qi“ anzureichern.
In den Nieren, die zum unteren Erwärmer gehören, ist unsere vorgeburtliche Energie (Essenz) gespeichert. Die vorgeburtliche Energie ist sozusagen unser Mitbringsel in diese Welt. Sie bestimmt unsere Konstitution und verbraucht sich im Lauf des Lebens. Die Essenz kann nicht nachgefüllt werden.
Im Gegensatz zum vorgeburtlichen Qi kann das nachgeburtliche Qi über den mittleren und den oberen Erwärmer immer wieder aufgefüllt werden. Wird genügend davon gewonnen, kann die Essenz bewahrt werden.
Auf der körperlichen Ebene geschieht das über die Atmung und die Nahrungsaufnahme, auf der seelisch-geistigen Ebene über Erlebnisse, Gedanken, Beziehungen, Erfahrungen, die wir als „nährend“ empfinden, die uns gut tun und uns Energie geben.
Lebensstil: Bewusste, Ressourcenorientierte Lebensweise.
Fragen: Was in meinem Leben „nährt“ mich? Wo sind meine Stärken und Schwächen? Wo verzettle ich mich? Wo/in welchen Lebensbereichen denke ich, dass es ohne mich nicht geht?
Ernährung: Der Mensch ist nicht, was er isst, sondern was er verdauen kann. In der TCM vergleicht man die Verdauungskraft mit einem Ofen. Diesen „Ofen in unserem Bauch“ gilt es in Gang zu halten, denn er trägt dazu bei, dass das, was wir essen in Energie (Qi) umgewandelt wird. Damit der mittlere Erwärmer mit Hilfe von Magen, Milz und Bauchspeicheldrüse genügend nachgeburtliches Qi produzieren kann ist es wichtig, dass wir qualitativ hochwertige Nahrungsmittel essen, die so zubereitet sind, dass unser „Ofen“ (Milz/ Bauchspeicheldrüse) sie gut verbrennen kann. So versorgen wir uns gut mit Nahrungs-Qi.
Und: Genuss ist ein wesentlicher Aspekt von gesunder Ernährung! Damit wir unser Essen gut verdauen, sprich, in Qi umwandeln können, muss es uns schmecken. Denn nur was uns schmeckt und was wir in einer entspannten Atmosphäre zu uns nehmen tut uns auch wirklich gut.
Fragen: Wie spüre ich, ob mir etwas gut tut oder nicht? Welches Essen brauche ich persönlich für mein Wohlbefinden?
Ernährung nach den fünf Elementen
Sich nach den Fünf Elementen ernähren heisst, bewusst, im Einklang mit den Jahreszeiten und mit Genuss die Nahrungsmittel auszuwählen, die einem gut tun. Sie haben nicht nur die Möglichkeit einer gesunden Ernährung, die leicht umzusetzen ist, sondern das Essen ist gleichzeitig schmackhaft und bekömmlich.
Je nach Konstitution einer Person kann die Ernährung individuell abgestimmt werden.
Die Ernährung nach den Fünf Elementen richtet sich nach den Grundsätzen der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). In diesem seit Jahrtausenden überlieferten Wissen finden wir vieles, das in unsere westliche Ernährungsweise und auf unsere heimischen Nahrungsmittel übertragen werden kann. Diese Ernährungsmethode hilft, Erkrankungen vorzubeugen und auch zu heilen. Es geht dabei im Wesentlichen um die Einteilung der Nahrungsmittel nach ihrer thermischen Wirkung sowie die Zuteilung zu den Fünf Elementen, sprich fünf Geschmacksrichtungen und um die Bekömmlichkeit des Essens.